Kalibrierung FAS

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Zu einer sach- und fachgerechten Unfallinstandsetzung gehört die Justage (exaktes Einstellen), Kalibrierung (Messen, Abweichungen ermitteln) und Funktionsprüfung mittels einer Probefahrt von Fahrerassistenzsystemen (FAS) vollumfänglich hinzu.

Die Vielzahl von aktuell in den Fahrzeugen verbauten Systemen, selbst bei Fahrzeugen im Segment der Kleinwagen und Kleinstwagen stellt die Karosseriefachbetriebe vor neue Herausforderungen. Die Assistenzsysteme nehmen in Gefahrensituationen innerhalb weniger Millisekunden automatisch Einfluss auf z.B. Gas, Bremse, Lenkung und Beleuchtung, was ein nach Herstellervorgaben verbautes und eingestelltes System voraussetzt. Da diese Systeme mit Hilfe von Radar-, Kamera-, Lidar- und Ultraschallsensoren stets das Umfeld des Fahrzeuges im Blick haben, ist diesem Bereich äußerste Sorgfalt zu widmen.

Viele der verbauten Systeme müssen aufwändig kalibriert werden. Aktuell sind nur wenige Fahrerassistenzeinrichtungen am Markt, die in der Lage sind Abweichungen zu erkennen und sich selbst neu zu kalibrieren. Hinzu kommt, dass einige Fahrzeughersteller vor der Kalibrierung eine Fahrwerksvermessung voraussetzen. Der Grund hierfür ist, dass die Assistenzsysteme auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet sein müssen. Des Weiteren ist bei einigen Fahrzeugherstellern die Felgenschlagkompensation im Zuge der Fahrwerksvermessung vorgeschrieben. Je komplexer die Aufgabe des Assistenzsystems ist, desto exakter muss auch dessen Einstellung erfolgen. Von Kamerasystemen, die nur zur Verkehrszeichenerkennung genutzt werden, wird eine geringere Genauigkeit gefordert, als von einem Radarsystem, das bis zu einer Geschwindigkeit von 250 km/h (z.B. bei Audi) den vorausfahrenden Verkehr detektieren kann.

Da die Sensoren das Umfeld des Fahrzeuges überwachen, sind diese Systeme zwangsläufig im vorderen Bereich der Fahrzeuge, oder hinter den äußeren Verkleidungsteilen wie z. B. Stoßfänger, Kühlergrill, Spiegel usw. verbaut. Somit liegen diese Bauteile allesamt innerhalb der unfallgefährdeten Bereiche. Schon bei geringer Gewalteinwirkung (Anstoß, Parkrempler, etc.) oder im Falle einer Wartung, z. B. wenn der Schlossträger in die Servicestellung zum Wechseln des Zahnriemens gebracht wurde, aber auch, wenn ein überdeckendes Bauteil (Stoßfängerverkleidung) lackiert wurde, muss die Kalibrierung und Justage der betroffenen Fahrerassistenzsysteme (FAS) erfolgen.

Quelle: Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V.